CMD - Gesichts- und Kiefergelenkschmerzen
Neben Karies und Parodontose zählen craniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) zu den Hauptindikationen, mit denen sich der Zahnarzt in seiner täglichen Praxis beschäftigen muss. Dennoch bleibt für viele Patienten mit Kopfschmerzen, Nackenschmerzen oder Schmerzen im Gesicht die Suche nach den Ursachen lange erfolglos.
Zahnärzte, Kieferorthopäden und Physiotherapeuten arbeiten Hand in Hand und können mit manueller Diagnostik die Einschränkungen in der Bewegung feststellen und so Fehlfunktionen im Kau-, Kieferapparat aufspüren.
Störungen im Bereich der Halswirbelsäule gelten als häufigste Ursache für Störungen im Kiefergelenk. Doch auch Fehlbelastungen des Stütz- und Bewegungsapparates, Statikveränderungen durch Skoliosen, Blockierungen des Kreuzbein-Darmbein- Gelenkes und auch Muskeldysbalancen durch Fehlhaltungen und unterschiedliche Beinlängen können zu Schmerzen und Funktionsstörungen im Kiefergelenk führen. Zudem können seelische Anspannung durch beruflichen, familiären oder sozialen Stress craniomandibuläre Dysfunktionen hervorrufen.
Physiotherapie kann in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Zahnärzten und Kieferorthopäden durch Manuelle Therapie, Krankengymnastik, Elektrotherapie und gezielte Entspannungsübungen eingesetzt werden.
Häufige Symptome
Fehlstellungen zwischen Schädel und Unterkiefer verursachen zahlreiche Beschwerden, die sich auf den ganzen Körper auswirken können.
- Kopfschmerzen: Spannungskopfschmerz, der vom Hinterkopf ausgeht und oft Nacken- und Schulterbereich mit einschließt hat seine Ursache häufig in einer Kieferfehlstellung
- Rückenschmerzen: Eine Beckenschiefstellung ist häufig mit einem falschen Biss verknüpft und kann zu Schmerzen sowohl im Bereich der Lendenwirbelsäule als auch an der Hüfte führen.
- Zähneknirschen und Knacken im Kiefergelenk: Stressbedingtes Zähneknirschen und -pressen ist sehr häufig mit einer CMD-Erkrankung verbunden. Die Kiefergelenke reagieren schmerzhaft unter dieser Belastung. An den Zähnen entstehen Abschleifspuren und es kann ein erhöhtes Wärme-Kälte-Empfinden auftreten.
- Tinnitus: Ohrgeräusche und Tinnitus werden in manchen Fällen durch einen falschen Biss beeinflusst. Grund dafür ist die gemeinsame Nervenversorgung von Teilen des Kiefergelenks und des Innenohres.
- Schnarchen und Schlafstörungen: Durch eine Rückverlagerung des Unterkiefers kann es zu einer Einengung des Mund-Rachen-Raumes kommen. Schnarchen, Atemstörungen und damit einhergehende Schlafstörungen sind die Folgen.
Behandlung bei Beck Physio
Die Behandlung bei Beck Physio stellt eine Begleittherapie dar, die als unterstützende Maßnahme die zahnärztlich-funktionelle Therapie beschleunigt und vom Zahnarzt verordnet werden muss.
Befunderhebung
Zu Beginn der Therapie wird zunächst ausführlich die Krankengeschichte besprochen. Wegen der Symptomvielfalt ist dies eine wichtige Voraussetzung, um die Beschwerden richtig einordnen zu können. Anschließend findet eine manuelle Struktur- und Funktionsanalyse des Kausystems statt. Hierbei wird durch einen spezifischen Funktionstest geprüft, ob Zähne, Kiefergelenke und Muskulatur harmonisch miteinander funktionieren.
Physiotherapeutische Behandlung
Alle Therapiepläne werden individuell an Ihre Bedürfnisse angepasst und ganzheitlich durchgeführt. Der Physiotherapeut wendet Manuelle Techniken zur Entlastung der Gelenke an, die Kaumuskulatur wird durch krankengymnastische Übungen entspannt oder trainiert und die Halsmuskulatur kann auf dem Schlingentisch entlastet werden. Anleitung für eigenes Training runden die Behandlung ab. Zusätzlich können Massagen kombiniert mit Wärmetherapie die Entspannung des gesamten Körpers unterstützen.
Sprechen Sie Ihren Zahnarzt auf eine mögliche Kiefergelenktherapie an.